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PAUL BRANDTNER: BEITRAG ZUR GESCHICHTE DER TRANSMIGRATION INNER- UND OBEROSTERREICHI-SCHER PROTESTANTEN NACH UNGARN, IKLAD UND RÁKOSKERESZTÚR
 

PAUL BRANDTNER: BEITRAG ZUR GESCHICHTE DER TRANSMIGRATION INNER- UND OBEROSTERREICHI-SCHER PROTESTANTEN NACH UNGARN, IKLAD UND RÁKOSKERESZTÚR

Deutschen Forschungen in Ungarn Jahrgang IV. (1939) Heft 1-2, Budapest

Die Transmigration - aus religiöser Unduldsamkeit erfolgte zwangsmäßige Auswanderung protestantischer Untertanen - ist jener dunkle Abschnitt österreichischer Religionsgeschichte, die das Land um ein wertvolles Volkselement gebracht hat. Die scharfen Strömungen der Gegenreformation, die die Protestan¬ten in das geheime Dasein drangen, haben den Geist nicht bre¬chen können und ihre Zahl im Lande, besonders in den versteck¬ten, schwer zugänglichen Alpentälern wuchs augenscheinlich. Je besser sie ans Tageslicht drängten, umso schärfer wurden Ge¬genmaßnahmen seitens des Klerus und der Regierung getroffen. Verfolgung, Quälereien aller Art, Zwangsarbeit wurden den Protestanten zuteil. Kärnten, Steiermark und Oberösterreich waren die Lande, wo das Protestantentum schon früh Wurzel fasste. Diese „Ge¬fahr“ zu beseitigen wurden scharfe Mittel angewandt, jedoch ohne Erfolg. Um sich am besten zu helfen, ist man auf den Ge¬danken gekommen, dieses „unruhige Element" aus dem Lande zu schaffen. Solche Verpflanzungen fanden schon in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts statt. Aus Oberösterreich flutete nach dem großen Bauernkriege ein Strom Steirer Protestanten 1626 teils ins Reich. teils nach Ungarn und Niederösterreich ab. Aus Kärnten zogen 1651 so manche freiwillig ins bayerische Land. Das lutherische Feuer glühte weiter unter der Asche. In Salzburg kam es 1750 zu religiösen Unruhen größeren Umfanges, die in der ganzen protestantischen Welt großes Aufsehen erreg¬ten. 1734 und in den darauf folgenden Jahren folgen weitere Transmigrationen. Die Zahl dieser Periode wird auf 1000 Perso¬nen gerechnet. Sie wurden unter den Glaubensgenossen in Sie¬benbürgen untergebracht. All diese Protestantenüberschickun¬gen sind jedoch zu den Theresianischen verhältnismäßig günstig zu beurteilen. Sie sollten nur als Abschreckmittel dienen. Viel umfangreicher, in ihrer Art bedeutender waren die Transmigrationen der theresianischen Zeiten in den Jahren 1752-1757. Die Protestanten haben sich in den ersten Regie¬rungsjahren Maria Theresias besonders stark vermehrt. Die Un¬ruhen begannen im obersteirischen Ennstale, und zwar in den Herrschaften Sölkh, Trautenfels, Friedstein und Wolkenstein, mit dem Hauptnest Pürgg. Der besondere Aufschwung des Pro¬testantenlebens wird der mangelhaften katholischen Seelsorge zugeschrieben. Um dem seelischen Unheil abzuhelfen, wurde eine großzügige Innenmission organisiert, mit Aufrichtung neuer Missionsstationen und Verbreitung katholischer Schriften. Den lutherischen Büchern ging man mit aller Gewalt nach, die die Bauern an allen vorstellbaren Orten des Hauses versteckt hatten. Für vorgefundene Bücher wurden die Eigentümer har¬ten Geld- und Leibesstrafen ausgesetzt. Die Lutheraner standen durch Agenten mit dem Reichsprotestantentum in engen Bezie¬hungen. die es immer verstanden haben durch Vermittlung reli¬giöser Bücher in ihnen das lutherische Wesen wach zu halten. Mit dem glaubensverdächtigen Bauern ging man gewöhn¬lich so vor, dass man von ihm das katholische Glaubensbekennt¬nis abverlangte. Die Leute bekannten sich meistens nicht klar zum katholischen Glauben und hielten den herausgepressten Schwur nicht. So ein Beispiel des später nach Iklad gelangten Matthias Brunner sei im Folgenden angeführt :

  1. Frage: Wie er heiße, wie alt, ledig oder verheiratet, was Pro¬fession und Glaube? Antwort: Mathias Brunner, im 26. Jahr seines Alters, verheira¬teten Standes. Seine Profession Schmied an der Santer in Mitterberg. Bestandschmiedlein. Evangelischer Religion. 2. Frage: Ob Ihme wissendt, auf was Ursache er mit denen Eysen beleget? Antwort: Glaube. weilen er den abgelegten Schwur nicht gehal¬ten und diesen gebrach. 3. Frage: Wann er denn seine Glaubensbekenntnis abegelet und geschworen? Antwort: Zum Heiligen Frohnleichnamstag wurde es Jahr, seit daß er allhier in Spittal die Bekenntnis des Glaubens abgeleget. 4. Frage: Was Ihm den bewog wieder von diesem abzufallen? Antwort: Zweifle halt stark daran, daß nicht der rechte Glau¬ben seie, weilen selber mit der Heiligen Schrift nicht übereinstimme. Könne nicht mehr dan 2 oder 3 H. Sacrament glauben, seie kein Fegfeuer, dan Johannes meldete das Blut Christi, reinigte uns von allen Sün¬den. Seie auch nicht genug das heilige Sacrament unter einerlei Gestalt zu empfangen, sondern unter zweierlei, wie es Christus der Herr seinen Jüngern ge¬geben. Verlange aber jetzt nicht mehr zurückzukeh¬ren, wollte auch lieber das Leben, als seinen erst auf das neue erkannten Glauben lassen. 5. Frage: Was Glaubens dann sein Weib? Antwort: Wie er, Evangelisch. 6. Frage: Wer selbe unterwiesen sogestaltig? Antwort: Habe sie schon so geheiratet, wer selbe aber unterwiesen, wußte er nicht. 7. Frage: Wieviel er Kinder, wie sie heißen, auch ob er selbe alle mitverlange? Antwort: Habe 3. Eines Anna in 10. Sündl in 4., das Letzte in andertem Jahr. Ließe keines hinten, verlange auch ehestens nur abgeschickt zu werden.

Am 16. März 17500 sollten die Friedsteinischen Untertanen Josef und Balthasar Mayer zur Ablegung des öffentlichen Glaubensbekenntnisses beredet werden sollen, da sie vom katholischen Glauben abgewichen waren. Am 12. Juni 1752 wird vom Pfarrvikar Häring in Irdning eine Religionsprüfung vorgenommen mit dem glaubensverdächtigen Zelzerssohn, Johann Mayer, Simon Pötsch, Magarethe und Helene Mayer. Ersterer erklärte sich zwar später mündlich als gut katholisch, verweigerte jedoch die Beschwörung des katholischen Glaubensbekenntnisses. Die Ennstaler Bauern erklärten sich 1750 massenhaft offen zum lutherischen Glauben. Alle Maßnahmen der Regierung und des Klerus haben fehlgeschlagen; der österreichische Protestantismus konnte nicht mehr ausgerottet werden. Es hieß lieber auszuwandern, als zum katholischen Glauben zurückzukehren. Ein besonders trotziges Verhalten zeigten die Tauplitzer, Pürgger und Irdninger Bauern, die vom Pürgger Pfarrer aufs härteste gedrückt wurden, der in seiner Anzugspredigt die schwerwiegen¬den Worte fallen ließ: „daß er sein Blut bis auf den letzten Tropfen wagen wollte, daß die Lutheraner bis auf den letzten Buchstaben ausgerottet wurden“. Den Lutheranern blieb also nichts weiter übrig, als auszu¬wandern. Es fanden Verhandlungen zwischen der Österreichischen Hofkanzlei und den protestantischen Herrschaften Pod¬maniczky und Ráday in Rákoskeresztúr statt. Es wurde ihnen der Vorschlag gemacht, von den verfolgten Ennstaler Bauern so viel als möglich auf ihren Gütern in Rákoskeresztúr und Iklad aufzuneh¬men. Am 7. Juni 1732 geht der erste Transport nach Rákoskeresztúr ab. Die Zahl der Transmigrierten belief sich auf 30-40 Köpfe. Unter diesen befanden sich die später nach Iklad gebrachten Ecker, Kraus, Kreutzer, Hirn, Strimizer. Mit diesen ersten Transpor¬tierten hoffte man das weitere Aufblühen des Lutheranismus lahm gelegt zu haben. Doch musste man schon am 25. Juni 1752 den Bericht abgeben, daß die von dieser Emigration erwarteten glücklichen Folgen nicht eingetreten seien. Die Pürgger Bauern sind gerade so verstockt, wie früher. Am 29. Juli wird eine neue Entscheidung gutgeheißen, laut der weitere Familien aus der Pfarre Pürgg nach Ungarn übersetzt werden müssen, da sie andere verführen. Bei ihrem Verhören versprach man ihnen laut kaiserlichem Erlaß den freien Abzug mit Vermögen und Kindern. Am 1. August 1752 mußten sich die Glaubensverfolgten trau¬rigen Herzens von der schönen steirischen Heimat Tauplitz losreißen. Den zwei Stunden langen Weg bis nach Steinach legten sie mit Hab und Gut, auch mit ihren Kindern zu Fuß zurück. Diese Familien waren namentlich folgende: Schiemer, Pötsch, Sachner, Feichtner, Loreser, Lackner, Holl und Gustershuber. Hier trafen auch die Emigranten aus Irdning und Umge¬bung ein. So die Mayer (Zelzer), die Sauschneider-Mayer, Brandt¬ner und Fasold. In Stainach erwartete sie der Kreishauptmann und ohne den königlichen Befehl ihnen vorgelesen zu haben, wonach es ihnen erlaubt wurde, ihre Kinder mitzunehmen, wurde es den Leuten untersagt, dieselben mitzunehmen. Darauf spielte sich eine herzzerreißende Szene ab. Die Frauen fielen dem Kreishauptmann zu den Füßen und baten ihn gnädigst, mit Berufung auf den königlichen Befehl, doch erlauben zu wollen, die der mitnehmen zu können. Aber auf all ihr Bitten und Flehen erhielten sie nur die Antwort: „Nicht genug, daß ihr auf Roboten geht, sondern auch eure Kinder ins Unglück mitreissen wollt?" Daraufhin rissen die dort hingestellten Soldaten die Kinder von ihren Eltern weg. Und es kam wiederum zu jammervollen Zwi¬schenfällen, in dem die Kinder sich an den Kitteln ihrer Mütter krampfhaft klammerten und das Weinen der Mütter, das Ge¬schrei der Kinder sich vermischte. Es kam auch vor, daß die Mutter nicht zu wählen wußte, ob sie mit ihrem Mann in Ferne ziehen oder aber bei ihrem Kinde in der Heimat verbleiben soll. Thomas Schiemer wurden 3, Ruprecht Pötsch 6, Hans Schiemer 3, Matthias Sachner 2, Martin Feichtner 2, Martin Lo¬reser 8, Hans Lackner 6, Matthias Holl 1, Hans Mayer 3 Kinder zurückbehalten. Der Transport zog am 2. August nach Norden und mit Schiffen die Donau hinunter über Wien bis Ofen. Von da ging es auf das Gut der Herrschaft Podmaniczky nach Rákoskeresztúr. Nur die ersten zwei Transporte der Theresianischen Trans¬migration waren für Ungarn bestimmt, alle übrigen werden nach Siebenbürgen gebracht. Unter den Rákoskeresztúrer und Iklader Transmigranten haben sich in erster Reihe Steirer beteiligt, jedoch ist die Zahl der Kärtner und Oberösterreicher auch nicht zu unterschützen. Im Folgenden soll nun die Ansiedlung von Iklad und Rákoskeresz¬túr geschildert werden. Iklad Die politische Großgemeinde Iklad liegt als deutsche Insel am nordöstlichen Rand des Pester Komitates. Das Dorf er¬streckt sich am Abhange eines Hügelstreifens im Galgatal und hat eine schöne Lage. Die Einwohnerzahl beläuft sich mit dem Neustift-Kisdomony auf etwa 1200 Seelen, darunter rund 87 % Deutsche (8 % Magyaren und 5 % Slowaken). Die Gemeinde, die urkundlich bereits 1357 bekannt ist, wird von den Türken zerstört. Die Konskription des Jahres 1690 weist Iklad noch als verlassenen Ort auf. Czoernig gibt als Jahr der Neubesiedlung 1703 an, zu welcher Zeit die Slowaken der Umgebung (Aszód, Domony, Zsidó) angesiedelt wurden. Eine größere Zuströmung von Menschen war 1725 im Gange, in dem sich eine kleinere Anzahl Magyaren und Slowaken niederließen. Eine ansiedlungspolitische Wendung brachte jedoch erst das Jahr 1752. Die Familie Ráday, die schon 1727 diesen Ort ihr Eigentum nannte, hatte - nachdem sie mit der deutschen Besiedlung des Gutes Harta im Komitate Pest gute Erfolge erzielte - auch auf ihr Gut Iklad Deutsche gebracht. Im Frühjahr 1752 kamen etwa 30 Familien aus dem württembergischen Neckarkreis, im Sommer und Herbst dieses Jahres weitere 70 Familien, die Trans¬migrierten der österreichischen Erbländer. Die Kopfzahl der Schwaben übertrifft nicht die 90, wahrend die der Transmigranten, auf über 250 zu schatzen ist. Die Schwaben waren ursprüng¬lich nach Harta bestimmt, erlitten jedoch bei Ofen einen, Schiffbruch, wurden daher nach Iklad gebracht. Im Folgenden sei nun eine Liste vorgeführt, die nach sorgfaltigster Verzettelung der Kirchenbücher alle Geschlechter aufzählt

  1. Baum Jakob mit Weib Anna Katharina und Kinder Christine, David und Charlotte aus Württemberg. Das Geschlecht, vielfach durch slowakische Mischehen fortgepflanzt, hält sich heute noch. 2. Bayer Adam mit Weib Katharina Maria. Um 1770 verschwunden. 3. Bernhard Josef. steirischer Transmigrant Starb 1777 ohne Nachfolger. 4. Blaubacher Georg mit Weib Margarethe Haysch und Söhne Christian und Friedrich aus Württemberg. Heute ein weit verzweigtes Geschlecht. 5. Blum Michael mit Weib Elisabeth aus Württemberg. Berühmtes Maurergeschleckt. 1881 ausgestorben. 6. Bogenmayer Christoph mit Weib Maria Magdalene aus Württemberg. 1712 ausgestorben. 7. Böhmer Christian mit Weib Katharina. Kommt 1762 vor. 8. Brandtner Josef, Transmigrant aus Irdning in Steiermark. Wurde daselbst am 30. Jänner 1723 geboren und am 2. August 1752 nach Iklad abgeschoben. Heiratet 1760 die Kärntner Monica Löscher. Sein Sohn Jakob kommt 1800 nach Kriegsdorf (Hodod in Siebenbürgen) und wird Ausgang der heute weit verzweigten Brandtner in Siebenbürgen. Der ältere Sohn Josef führt das Geschlecht in Iklad weiter. Im Laufe der Zeit verlassen mehrere Zweige die Heimat und fassen in Rákoscsaba, Fót und Kleinpest als Gewerbetreibende und Gelehrte den Boden. Einer zog nach Amerika. 9. Braun Paul mit Weib Veronika Katharina und Kinder Abraham, Philipp. Katharina und Johann aus Württemberg. Heute das weit verbreitetest Geschlecht in Iklad. Über 170 tragen den Namen Braun. 10. Brunner Mathias mit Weib Elisabeth Dragin und Kinder Anna, Rosina und Mathias. Wurden am 12. Juli 1756 nach Keresztúr transmigriert. War Schmied an der Santerhube am Jütterberg bei Fresach im Kärntner Drautal. 1760 übersiedelt er nach Iklad, wo sich seine Nachfolgerschaft heute noch hält. Ein Nach¬kömmling der Sippe, war deutscher Lehrer der Gemeinde Soltvadkert. 11. Brüllmann Johann Jakob mit Weib Sara Schuber taucht 1771 auf. 12. Buchsteiner Maria. transmigriert von Steiermark. Verlobt 1759 mit Bartholom Mühlbacher. 13. Burgstaller ? mit Weib Eva und Tochter Elisabeth. Steirische Trans¬migranten, die früh ausstarben. 14. Daumlechner Johann mit Weib Magdalena Lacher und Kinder Johann, Sebastian, Magdalena, Josef. Matthias vom Moosbraggergut am Birnberg bei Haus im steirischen Ennstal. Transmigranten. Ein Sohn Andreas blieb im väterlichen Haus zurück und ließ sich erst 1782. in der Pfarre Haus „evangelisch schreiben". Das Geschlecht starb 1827 ans, ist als Vulgarname jedoch heute noch bekannt 15. Drechsler Gertraut, eine Ledige, starb 1790. 16. Ecker Friedrich mit Weib Christina Katharina. Transmigranten. 17. Ecker Martin mit Weib Maria und Sohn Josef. Steirische Transmigran¬ten. Heute eine gutverzweigte Sippe mit einem gesnaden Kinderreichtum. 18. Ernstbäuerlein Christoph mit Weib Magdalene. 19. Falst-Huber Hans Georg, ein Steirer Transmigrant. Starb 1772. 20. Fasold Georg, Rosita und Elisabeth, Geschwister, transmigriert aus der Herrschaft Hinterberg zu Aussee in Steiermark. 1859 bereits ausgestorben. 21. Feichter Martin mit Weib Maria Strimizer. Transmigriert am 2. August 1752 aus Pürgg. Ohne Nachfolger gestorben. 22. Festner Johann Georg, kommt im Jahre 1761 vor. 23. Feuchtmayer Anna Maria, 1777 mit Eberhard Haas, 1785 mit Matthias Kieninger verheiratet 24. Fleck Andreas mit Weib Susanna. 25. Gärtner Martin mit Weib Christina, kommt 1755 aus Württemberg. 26. Gegner Barbara, verlobt 1775 mit Georg Grundtner. 27. Geigel Elias Friedrich mit Weib Regina Reiner und Sohn Georg aus Dürrenzimmern in Württemberg. Das Geschlecht verzweigt sich nach Keresztúr, von wo dann Eberhard 1803 mit dem verschriebenen Namen Keidl (Geigl-Geidl-Keidl) wiederum nach Iklad zurückfindet. Heute tragen den Namen nur mehr 2 ältere Frauen. 28. Gewissler Blasius mit Weib Helene und Kinder Helene, Adam und Johann sas Pichlern bei Irdning 1752 transmigriert. Blasius Gewissler wurde für ein halbes Jahr in Eisen gelegt, weil er ursprünglich als Evangelischer katholisch ge¬worden und wieder zum Luthertum zurückgekehrt war. In Iklad 1821 ausgestorben. 29. Gillmayer Johann Kaspar mit Weib Margaretha Knoll von Walheim in Württemberg. Frühzeitig ausgestorben. 30. Glas Johann mit Weib Anna. 31 Glöckler Johann mit Weib Anna Barbara und Kinder Johann, Elisabeth und Anna. Transmigranten. 32. Goschner Christina, eine Transmigrantin aus Kärnten. Starb 1789. 33. Gottlob Michael mit Weib Elisabeth. 34. Gottmayer Lorenz, Transmigrant aus Oberösterreich. Starb 1783. 35. Graf Michael mit Weib Susanna Schranz. 36. Grundtner Georg. 37. Grübler Johann mit Weib Helena und Tochter Helena aus dem Diezwe¬bergut in Tauplitz, Steiermark. Früh ausgestorben. 38. Haas Martin mit Weib Margaretha und Kinder Georg, Eberhard, Christoph, und Maria aus Württemberg 1752 ausgewandert. Das Geschlecht hält sich heute noch. 39. Hahn Johann. 40. Häckl Barbara. Starb 1772. 41. Heck Katharine, transmigriert aus Steiermark. Heiratet 1755. 42. Hehl Friedrich. Schuster aus dem Reich, kommt 1760 vor. 43. Hirn Martin, Steirischer Transmigrant. Erst 1901 ausgestorben. 44. Höfler Sebastian mit Weib Maria Baumsäcker und Kinder Georg und Ursula. Steirische Transmigranten 45 Hurt Johann mit Weib Elisabeth. 46. Hübner Josef mit Weib Barbara und Tochter Elisabeth. Transmigriert aus der Herrschaft Ebelsberg in Oberösterreich. Starb ohne Nachfolger. 47. Jahr Martin mit Weib Katharina. 48. Jäger David mit Weib, kommt 1757 aus Böhmen. 1780 bereits gestorben. 49. Just Martin mit Weib Anna Justina. Starb 1755. 50. Kaiser Thomas mit Weib Maria Kieninger und Kinder Maria, Johann und Katharina aus Goisern in Salzkammergut 1754 transmigriert. Heute in klei¬ner Zahl vorhanden. 51. Kallersdorfer Maria aus der Herrschaft Piberbach Oberösterreich trans¬migriert. Heiratet 1756 mit Matthias Mayer. 52. Kastner Paul mit Weib Susanna Krieg. Stirbt 1790. 53. Kern Elisabeth. Transmigrantin aus Steiermark. Heiratet 1755 mit Thomas Schiemer. 54. Klennst Susanna, Christina und David. 55. Kleninger Matthias mit Weib Katharina Eder und Tochter Marta aus Steiermark transmigriert. 56. Kiffner Johann Karl. 57. Klee Antonin. 58. Kleiner Christian Gottlieb mit Weih Anna und Tochter Rosina von Lehrensteinsfeld, Württemberg 1752 eingewandert. Längst ausgestorben. 59. Klenk Konrad mit Weib Anna und Kinder Bartholom, Jakob, Georg und Katharina aus Württemberg 1752 eingewandert. Heute eine gut vermehrte Sippe. 60. Koch Jeremias. 61. Kogler Thomas mit Weib Christina Lutzer aus der Herrschaft Strechau in Steiermark. 1780 bereits ausgestorben. 62. Krager Andreas mit Weib Judit 63. Krassler Elisabeth. 1752 aus Maitschern, Steiermark transmigriert. Heiratet 1765 für Bartholom Löscher. 64. Kraus Martin mit Weib Magdalena Fasold und Sohn Christoph aus Steiermark transmigriert. Hält sich heute noch. 65. Kräutlmayer Paul, Maurer mit Weib Maria und Sohn Simon 1754 aus Oberösterreich nach Keresztúr transmigriert. Der Sohn Simon kommt durch seine Ehe mit Elisabeth Loreser 1766 nach Iklad, wo sich das Geschlecht gegenwärtig gut hält. 66. Kreutzer Andreas und Matthias aus Steiermark (Tauplitz?) transmig¬riert. Heute nur mehr ein weibliches Glied vorhanden. 67. Kundtner Cristoph aus der Herrschaft Wells, Oberösterreich transmig¬riert. 68. Kunst Johann Philipp mit Weib Julianna Christina. 69. Kurr Maria Katharina aus Kärnten transmigriert. 1794 ledig gestorben. 70. Karz Georg Adam mit Weib Christina. 71. Lachmayer Christoph mit Weib Magdalena und Tochter Sophia. 72. Lachmayer Michael mit Weib Anna Marta von Abstatt, Württemberg. 1812 ausgestorben. 73. Lengert Daniel mit Weib Rosina. 74. Loreser Martin mit Weib Eva und Kinder Andreas Josef und Elisabeth aus dem Gastetgergut Herrschaft Trautenfels zu Tauplitz. Steiermark, am 2. August 1752 nach Iklad transmigriert. Ein vielfach herumgetragener Name der kaiserlichen Rescripten österreichischer Religionsgeschichtsakten, Erst 1933 ausgestorben. 75. Löhner Johann Christian. 76. Löscher Thomas mit Weib Johanna Kalkgruber und Kinder Bartholom, Monika, Magdalena, Georg, Elisabeth und Markus aus Kärnten 1756 transmigriert. Bis 1843 bekannt. 77. Maltzer Michael. 78. Maurer Oswald mit Weib Barbara Kircher. 1775 gestorben. 79. Mayer Balthasar aus der Herrschaft Größölk, Steiermark, transmig¬riert. Früh ausgestorben. 80. Mayer Jakob mit Weib Susanna (Schweiger?) und Sohn Peter, dessen Weib Katharina Schwab (letztere aus Gröbming gebürtig), und Sohn Melchior aus dem Sauschneidergut in Espang, Herrschaft Wolkenstein, Steiermark. Am 2. Aug, 1752 transmigriert. Die ziemlich gut verzweigte Nachkommenschaft wird heute vom Volksmund als „Mechl" genant (vom Melchior). Sie stellen heute die wohlha¬bendtsten Familien dar. 81. Mayer Johann mit Weib Eva Strimizer und Kinder Johann, Margaretha, Susanna und Theresia aus dem Zelzergut in Espang, Herrschaft Friedstein, Steiermark. Am 2. Aug. 1752 nach Ungarn abgeschoben. Unter allen waren diese in der alten Heimat am besten begütert, deren Vermögen in 4 Tellen auf 1737 Gul¬den geschätzt wurde. Das Geschlecht ist bereits 1817 ausgestorben. 82. Mayer Josef, Transmigrant aus der Herrschaft Friedstein, im Ennstale. Seine Nachkommenschaft wird mit dem Namen „Zochl“ genannt (nach seinem Sohn Zacharias) und sind bedeutend an Zahl. Eine Abzweigung der Sippe führt aber auch die Bezeichnung.“Mayer" (Mája). 83. Mayer Mathias, steirischer Transmigrant. Ein bereits ausgestorbener Zweig dieser Mayer nannte sich nach dem Namen Matthias „Hlasl". Diesem Geschlechte entstammt der jetzige Iklader Pfarrer Paul Mayer. 84. Mayerhofer Jakob mit Weib Elisabeth. 85. Meixner Paul mit Weib Dorothea und Tochter Rosina. 86. Michel Anna. 87. Mühlbacher Johann mit Weib Johanna und Kinder Bartholom und Helena steirische Transmigranten, 1836 bereits ausgestorben. 88. Nessler Johann Friedrich mit Weib Eva Elisabeth aus Schlesien. 89. Nessler Friedrich mit Weib Regina Katharina. 90. Philipp Michael mit Weib Sophla. 91. Pilz Stephan mit Weib Maria und Sohn Jakob aus Steiermark transmig¬riert. Kommt bis1840 in Iklad vor. Ein Zweig zog nach Hadad in Siebenbürgen. 92. Pötsch Ruprecht mit Weib Regina aus dem Mayergut im Währingerwald, Herrschaft Grossölk, Steiermark. transmigriert. In kurzer Zeit verstorben. 93. Prechtl Johann mit Weib Katharina. Transmigranten aus Steiermark. Erst 1924 ausgestorben. 94. Pub Peter mit Weib Maria aus Unter-Ebersheim (?) (Vielleicht Unter-¬Eisesheim in Württemberg?). Früh ausgestorben. 95. Rantz Martin und Georg von Ulm an der Donau, Württemberg. 96. Rauter Kaspar mit Weib Rosina Moderbacher und Sohn Leonbard aus Kärnten transmigriert. Frühzeitig verschwunden. 97. Reeb Andreas mit Weib Barbara und Kinder Andreas. Katharina und Anna aus Württemberg 1760 eingewandert. Eines der stärksten Geschlechter. Eine Abzweigung lebt heute in Rákoskeresztúr. 98. Reif Bernhard Georg mit Weib Johanna Maria und Tochter Sibylla aus Aistersheim, Oberösterreich, Transmigranten. Früh ausgestorben.. 99. Resch Elisabeth, starb 1776. 100. Richter Gottlob mit Weib Charltas Mayer. 101. Rickert Johann Georg mit Weib Eva und Tochter Eva aus Oberösterreich Transmigriert. 102. Ritter Johann mit Weib Anna. 103. Rohutz Philipp mit Weib Julianna Christina von Neipperg in Würt¬temberg. 103a. Rosenberger Josef aus Württemberg. 104. Ruffner Georg mit Weib Barbara 105. Schadenkircher Balthasar. 106. Schartner Mathias mit Weib Margaretha Krumbrecht und Kinder Mar¬garetha und Maria vom steirischen Ennstal. Früh ausgestorben. 107. Schenk Balthasar mit Weib Barbara. 108. Schiemer Thomas mit Weib Maria und Bruder Paul von Kaufmanngut in Oberzlem bei Tauplitz, Herrschaft Grossölk Steiermark. Am 2. Aug. 1752 transmigriert. 1848 ausgestorben. 109. Schmied Abraham und Johann. 110. Schön Wilhelm mit Weib Johanna Katharina aus Württemberg. 111. Schückner Georg Balthasar mit Weib Anna und Bruder Peter aus dem württembergischen Nordheim. Hatte keine Nachfolger. 112. Schwarz Paul. Maurer aus Böhmen, 1756 eingewandert. 113. Seiler Johann mit Weib Catharina Gebhardt und Tochter Anna aus Württemberg. Johann Seiler war der erste Volklehrer der Iklader Gemeinschaft. Das Geschlecht lebt in der Gegenwart noch. 114. Stark Johann mit Weib Elisabeth Pilz und Tochter Anna. 115 Starke Sebastian mit Weib Elisabeth Schupfer. 116. Straub Abraham mir Weib Ursula Nährt und Sohn Johann. 117. Strimizer Martin und Schwester Helena von Pürgg. Steiermark trans¬migriert. 1915 ausgestorben. 118. Süss Friedrich mit Weib Barbara und Tochter Katharina. 119. Tasch Maria von. Pürgg transmigtiert. Verheiratet 1754 mit Martin Strimizer. Starb 1784. 120. Unterauer Peter mit Weib Magdalena Roder aus Kärnten transmigriert. 1863 ausgestorben. 121. Weber Bartholom mit Weib Maria Sassler. 122. Weidenbauer Anna Margaretha, heiratet 1761 für Georg Festner. 123. Wenig (Wainich) Johann Karl mit Weib Margaretha Dötl von Reich. 124. Widitscher Jakob und Katharina 125. Wittmann Christian mit Weib Christina. aus Württemberg. 126. Zeidl Friedrich mit Weib Maria Magdalena. 127. Zeidl Johann mit Weib Elisabeth und Sohn Matthias. 128. Zumpft Gottlob mit Weib Elisabeth.

Rákoskeresztúr.

Die in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt Budapest liegende Großgemeinde hat 7550 Einwohner. Auf ihr Deutschtum, das heute etwa 200 Köpfe zahlt, hatte die slowa¬kisch-magyarische Umwelt seit jeher großem Einfluß. Neben den zahlreichen Deutschen wurden mehr Slowaken aus den oberun¬garischen Komitaten angesiedelt. Die Ansiedlung der Deutschen haben die Herrschaften Bujanovsky und Podmaniczky durchge¬führt. Die Deutschen wurden geschlossen im westlichen Teil der Gemeinde untergebracht, die Slowaken machten sich im östlichen ansässig. Die Deutschen rekrutierten sich auch hier, wie in Iklad aus Württemberger Schwaben und Österreicher Trans¬migranten. Die Magyaren, die heute die weit überwiegende Mehr¬heit ausmachen, sind späteren Ursprungs. Die Besiedlung der Deutschen vollzog sich in den Jahren 1752-1757. Ein Transport Kärntner Transmigranten wurde 1763 noch nach Rákoskeresztúr ge¬bracht, die aber hier ihre Zukunft nicht für sicher hielten und zogen 1177 weiter nach Siebenbürgen. Die Rákoskeresztúrer Liste ist leider nicht voltständig und kann nur ohne die Kinder aufgezahlt werden.

  1. Ackermann Konrad mit Weib Katharina. 2. Altziebler Jakob mit Weib Maria aus der Herrschaft St. Paternion im Kärntner Drautal. Heute in Keresztúr am besten verbreiteter Name. 3. Bischoff Johann mit Weib Sibylla. 4. Brunner Adam mit Weib Barbara aus Kärnten. Die heute vorkommenden Brunner stammen von Iklad her. 5. Burger Friedrich mit Weib Margaretha Grabmüller aus Kärnten. Eines der wohlhabendsten Geschlechter des heutigen Keresztúr. 6. Dunkeahauser Andreas mit W. Katharina. 7. Ebert Johann, - Elisabeth. 8. Ebner Barbara aus Kärnten. 9. Eder Jakob mit Weib Christina aus Weißenstein im Kärntner Drautal. 10. Eder Ruprecht. Katharina. 11. Eisbrand Johann Konrad, erster Notar der Gemeinde. Später in Iklad. 12. Entzig Jakob. Ursula aus Kärnten. 13. Festner Georg, Margaretha. 14. Forzbacher Michael. 15. Fritz Jakob, Barbara. 16. Fuchsmayer Matthias, Maria. 17. Ganz Jakob. Julianna. 18. Geidl Christian, Apollonia Zill. 19. Gerhold Andreas, Sabina Moise aus Steiermark. 20. Gerhold Blasius, Apollonia aus Steiermark. 21. Gerhold Georg. Margaretha aus Steiermark. 22. Grabstein Georg, Maria 23. Grabmüller Georg, Agnes aus Steiermark. 24. Grauer Andreas. 25. Greesler Johann, aus Sachsen. 28. Gressler Christoph, Theresia Seidel. 27. Grottenmüller Friedrich, Julianna 28. Gruber Lorenz, Katharina.. 29. Heberle Georg, Agnes. Leben heute mit dem verschriebenen Namen Gebele. Aus Württemberg. 30. Hegner Ignaz, Maria. 31. Hentz Johann, Ursula 32. Hilgartner Georg, Eva. 33. Hillgartner Johann, Agnes. 34. Jahrbacher Johann, Katharina aus Stainach in Steiermark.
  2. Ketschacher Franz und Regina aus Kärnten. 36. Kimmer Michael, Margaretha Weinberger. 37. Kircher Georg, Barbara. 38. Kircher Josef, Susanna. 39. Kircher Mathias. Judith. 40. Kögl Georg, Luzie. 41. Koth Philipp, Katharina aus Württemberg. 42. Kraner Andreas, Barbara aus Kärnten. 43. Kreiner Christian, Luise 44. Kromayer Josef aus Steiermark. 45. Kunz Philllpp, Jullanna 46. Lackner Josef aus der Herrschaft Thalhof, Steiermark 47. Lechner Josef, Kunigunda 48. Leder Gottfried aus Steiermark.. 49. Maser Albert, Katharina aus Kärnten. 50. Maurer Georg, Agnes. 51. Mayer Lorenz, Ursula aus Oberösterreich 52. Mayer Michael, Magdalena Sassler 53. Mayer Wolfgang, Katharina (Mayer gibt es heute noch in Keresztúr zerstreut.) 54. Millecker Thomas aus Kärnten. 55. Missbrandtner Thomas, Bartholom. Andreas aus dem Bostelgut in Liesing, Steiermark 1763 nach Keresztúr transmigriert. Bartholom und Andreas liessen sich 1777 in Kronstadt (Siebenbürgen) nieder. Paul, der Sohn des Andreas blieb in Keresztúr zurück. Mathias, Sohn des Paul heiratet 1819 nach Iklad. wo sie sich bis auf heute halten. In Keresztúr lebt auch noch eine Familie Miss¬brandtner. 56. Molse Martin, Maria aus der Herrschaft Ehrnau, Steiermark. 57. Ollhausen Johann, Maria. 58. Pilherr Georg. Margaretha aus Steiermark. 59. Pirckel Andreas.
  3. Pohlhammer Balthasar, Ursula aus Steiermark 61. Pohlhammer Sebastian, Barbara. 62. Porh Jobann Philipp aus Nordheim in Württemberg. 63. Posegger Jakob, Maria. 64. Reichenstaller Matheus. 68. Reiner Daniel. Rosina, übersiedelt später nach Iklad. 69 Reisch Bernhard, Johanna. 70. Ronacher Kaspar. Christina. 71. Sassler Simon mit Weib Elisabeth Egger aus dem Pörtsch-Gut im Gra¬ben bei Himmelberg, Kärnten. 72 Sattler Peter, Barbara. 73. Schissler Jeremias, Katharina Schneider. 74. Schittenhelm Jakob, Margaretha. 75. Schleckmann Georg mit Weib Julianna und Sonn Friedrich, Mathias, und Gustav aus Eisesheim in Württemberg. Heute noch mehrfach vorhanden. 76. Schneider Daniel, Agnes. 77. Schwandtner Martin. 78. Schwarm Johann Karl, Margaretha aus dem Reich. 79. Seidert Jobann, Maria Schleicher. 80. Seits Johann, Elisabeth. 8I. Sindel Johann Georg, Margaretha. 82. Spanger Georg, Barbara Kramb 83. Staudacher Jakob, Theresia Mayer. 84. Steiner Christian, Barbara aus Kärnten. 85. Stiegelberger Paul, Katharina. 86. Strobel Johann, Susanna. 87. Wagner Valentin, Margaretha Huber. 88. Weger Georg aus Kärnten. 89. Weymann Michael, Barbara. 90. Widitscher Anton, Elisabeth. 91. Winkler Paul, Gertrude aus Kärnten. 92. Zaucher Peter, Maria. 93. Zettler Andreas, Schmied und Weib Agnes aus der Herrschaft Kay¬sersberg, Steiermark Heute leben, von ihnen 2 Familien.

Die neue Heimat bot den Jüngstangekommenen in Iklad und Rákoskeresztúr das gleiche Schicksal. Die ersten Jahre bedeuteten einen harten Kampf. Der Häuserbau und die Urbarmachung des Bodens nahmen alle Kräfte, die nach der wechselvollen Vergan¬genheit noch übrig waren, in Anspruch. Krankheiten und unge¬sunde Wohnungsverhältnisse taten das Übrige, so daß in wenigen Jahren ein Großteil der Familien ausstarb. Auch wurden die ar¬beitsfrohen Zeiten durch manche Unbilden getrübt. Die sehnlichste erhoffte Religionsfreiheit wurde auch hier mißachtet. Der katho¬lische Pfarrer von Mácsa trat äußerst scharf gegen die Iklader Lutheraner auf und hintertrieb ihre Sache nicht selten auch auf falschem Wege. Dasselbe Leid hatten die Rákoskeresztúrer vom Rákoscsabaer katholischen Pfarrer zu erdulden. Das Verhältnis zwischen diesen katholischen Nachbarschaften war bis 1781 im trüben Zustand, das von der Statthalterei Jahre hindurch behandelt wurde. Die Akten der Hofkanzlei sind wahre Zeugen dieses Unbills. Von den Transmigranten fanden nicht alle ihre Zukunft in der neuen Heimat gesichert, mancheiner mag wohl auch vom Heimweh geplagt worden sein, denn die Akten geben Nachricht davon, daß Rauter und Löscher mit einem vom Iklader Richter ausgestellten Paß nach Kärnten zurückkehrten. Da aber solche Heimwanderer in der Urheimat Unruhe gestiftet hatten, waren sie auch zum zweiten Mal ausgewiesen worden. Zwischen den un¬garischen und siebenbürgischen Transmigranten bestanden enge Beziehungen. Mitglieder derselben Familien und Verwandten waren in beiden Gebieten. Doch wurden solche Freundschafts¬verhältnisse zwischen den Iklader und Rákoskeresztúrer Transmigran¬ten reger gepflegt, die durch Heiraten bis in die jüngsten Zeiten immerwieder aufgefrischt wurden. In den Anfangsjahren kommt es mehrfach zu Erbschafts¬übermittlungen aus der alten Heimat. Unter den ungarischen Hofkanzleiakten befindet sich ein „Verzeichnis, was für die zu Iklad in Ungarn befindlichen oberösterreichischen Transmigranten an ihren gehabten Forderungen Baar eingegangen und durch das Linzer Kameralzahlamt dem Wiener Universal-Kameralzahl¬amt zur weiteren direkten Übersendung nach Iklad abgeführet worden“. Hierbei werden für Maria Kallersdorfer 22 fl., für Josef Hübner 103 fl. überwiesen. Eine ähnliche Zahlung erhielt Christoph Kundtner. Beträchtlicher sind die Sendungen für die Steirer Maria Taschin erhielt 71 fl., Magdalena Grübler 150 fl., Josef Bernhardt 163 fl. Auch im Ráday’schen Herrschaftsarchiv liegen mehrere Akten solcher Vermögensübermittlungen. vor. Laut einem „Verzeichniss; erhalten die Familien Moise, Gerold. Zeiler, Lackner, Mayer und Fasold 1771 eine Summe von. 948 Gulden. Die Vermögensübermittlungen haben sich vielfach auf lange Jahre hinausgezogen, so daß das zur Investierung notwen¬dige Kapital oft verspätet oder was auch vorkam, überhaupt nicht seinen Bestimmungsort erreichte. Oft konnten die zu einer Erbschaft Gelangten nicht aufgefunden werden. Der Grund der Verzögerung war einesteils, daß der Verkauf des Vermögens nur schwer gelang, andererseits, - da man die Rückkehr der Ausge¬wanderten fürchtete - wollten die Käufer nur unter sehr gün¬stigen Bedingungen kaufen, die sie aber oft nicht einhielten. Die Veruntreuung des übermittelten Geldes war auch keine Sel¬tenheit. Die Herrschaften setzten sich für die Ansprüche ihrer Untertanen kräftig ein. Vom persönlichen Nachgehen sprechen auch einige Briefe. So war 1780 Maria Kaiser, die Ehefrau des Georg Fasold zweimal in Aussee um ihre Erbschaft, mußte je¬doch den großen Weg ohne Erfolg zurücklegen. Im selben Jahr hat auch Peter Mayer seine Heimat Irdning besucht, um seinen Erbanteil abzuholen. Die Zahl der Transmigranten blieb über ein Jahrhundert auf bleicher Stufe. Einen zahlenmäßigen Aufschwung erlebten sie erst nach 1870. Mischehen mit den Schwaben entstanden schon frühzeitig, die mit Slowaken erst in jüngsten Zeiten, besonders in Rákoskeresztúr. Nach dem Eintritt der vollständigen Religionsfreiheit zeigte sich eine neue Gefahr: die Slowakisierung. Iklad ist (ausgenom¬men das katholische Galgamácsa) von slowakischen Gemeinden (Domony, Aszód und Zsidó) umringt, mit deren Bevölkerung die Iklader seit jeher in freundschaftlichem Verhältnis standen. In Rákoskeresztúr war das Slowakentum selbst in der Gemeinde immer in Mehrheit. Auch waren die Deutschen immer darauf angewie¬sen, Slowaken in ihre Dienste zu nehmen. Somit war das Deutsch¬tum in beiden Gemeinden in ständiger Berührung mit den Slo¬waken, deren Sprache sie rasch erlernten. Heute gibt es in Iklad und besonders in Rákoskeresztúr keinen einzigen erwachsenen Deut¬schen, der die slowakische Sprache nicht beherrsche. Auch hatte Iklad mehrfach Lehrer slowakischer Abstammung im Dienste (Grini, Hrobonyi, Horecký, Èernák, ©imko. Kupèek), die trotz der kleinen Anzahl der Slowaken in Iklad, ihre Tätigkeit zu Gunsten der Slowakisierung ausübten. Matthias Kupèek führte auch einen slowakischen Unterricht in der Schule ein. In den 90-er Jahren begann die Magyarisierung, die die deutsche Spra¬che aus der Schule fast völlig verdrängte. Die Kirche tat dabei auch das ihrige, indem der deutsche Gottesdienst auf das Zwei¬wöchentliche zusammengeschrumpft wurde. In Rákoskeresztúr wird monatlich nur mehr eine Nachmittagsbetstunde in deutscher Sprache geführt. In Iklad ist die Gefahr einer Slowakisierung überwunden. Die Jugend von heute neigt vielmehr zu ungarischen Gesprä¬chen. Indem aber die Iklader Jugend ihre deutsche Mutterspra¬che noch vollständig beherrscht und sie auch im Dorfleben ver¬wendet, ist die Sprache der Ahnen bei der Rákoskeresztúrer Jugend schon längst tot. Das deutsche Volkstum in Iklad ist noch immer lebendig, ja sogar im Aufleben begriffen, dagegen erlischt es in Rákoskeresztúr mit dem Aussterben der älteren Generation. und wird dadurch ein neuer Friedhof deutschen Schicksals.

Társoldalak
Összefoglaló
Zusammenfassung
Summary
СВОДКА
DR. KÓSA PÁL: NÉMETEK BETELEPÜLÉSE A RÁKOSKERESZTÚRI EVANGÉLIKUS GYÜLEKEZETBE
TÓTH PÉTER: RÁKOSKERESZTÚR BETELEPÍTÉSÉNEK TÖRTÉNELMI HÁTTERE
PROF. DR. ZIELBAUER GYÖRGY: NEM SZERETEM HASZNÁLNI A „MÁLENYKIJ ROBOT” SZÓT….
MAYER ROZÁLIA: HERVADOZÓ RÓZSA
MAYER MIHÁLY: ÖTVEN ÉVES ÉVFORDULÓRA
 
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